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Kolumne! – iPad Pro und Apple Pencil sind da!

Willkommen zur ersten Kolumne auf affinitytutorials.de!

In unregelmäßigen Abständen gibt es hier Kolumnen-Beiträge, welche im technischen oder künstlerischen Zusammenhang mit Affinity-Photo und Affinity-Designer stehen. Den Anfang macht dieses Mal eine kleine Notiz auf der Affinity-Website:

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Was für tolle Neuigkeiten! Da es die Affinity-Suite also in Zukunft auch als IOS-Apps geben wird, eröffnet heute das neue und wie dafür geschaffene Kraftpaket aus Cupertino den Kolumnen-Reigen:

iPad Pro und Apple Pencil sind da!

Nach nun etwas über 14 Tagen intensiver Nutzung der neuen Apple-Hardware kann ich klar sagen: aus künstlerischer Sicht ist es die lang erhoffte Tablet-Offenbarung geworden, auf die ich viele Jahre gewartet habe. Neben der neuen Größe und Leistung des iPad Pro ist der Star beim neuen Tablet ein Zubehörteil: der ebenfalls neue und revolutionäre Apple Pencil. Aber der Reihe nach – beginnen wir mit einer Übersicht der allgemeinen Daten und Fakten zum iPad Pro:

  • etwas größer als ein Blatt A4
  • 7 mm dünn
  • Gewicht etwas mehr als 700g
  • Auflösung 2732 x 2048
  • 4 neu entwickelte Lautsprecher
  • neuer Prozessor A9X
  • Touch-ID Fingerabdrucksensor
  • 4 Gb Arbeitsspeicher
  • 8 Gb iSight-Kamera
  • 1,2 Gb FaceTime Kamera
  • 3 Varianten: 32 Gb/Wifi, 128 Gb/ Wifi, 128 Gb/Cellular
  • 3 Farben: Gold, Silber, Space Grau
  • Preise von 899€ – 1229€
  • kostenpflichtiges Zubehör: Silikon-Case, Smart-Cover, Smart-Keyboard (amerik. Tastatur), Apple Pencil

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Wie fühlt es sich an und was sind die Highlights?

Was beim Auspacken sofort ins Auge fällt: Es ist angenehm groß und im Verhältnis dazu sehr leicht. Sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der Bedienung hakt und klemmt nichts, es liegt gut in der Hand und ist augenschonend mit einer Anti-Reflexionsschicht ausgestattet. Der Bildschirm ist an Auflösung und Helligkeit eine Wucht, hat einen erstklassigen Kontrast und deckt zu fast 100% sRGB ab. Die Lautsprecher sind unfassbar großartig und laut, der Klang durch den großen Abstand zueinander sehr räumlich und meines Eindruckes nach besser als beim Macbook Pro. Die Bedienung folgt dem bekannten IOS-Muster – dabei gibt es auch schon spezielle Apps, die auf das große iPad Pro ausgelegt sind und den nun vorhandenen Platz noch besser nutzen. Alle von mir getesteten Apps (Anwendungen, Spiele, Medien) liefen absolut schnell und lässig – man hat das Gefühl, das iPad Pro lächelt angesichts seiner Hardwarepower über jede aktuell verfügbare App. Der Oberhammer für jeden künstlerisch veranlagten Nutzer aber ist der neue Apple Pencil. Der druck-und neigungssensitive Stift arbeitet latenzfrei, liegt sehr natürlich in der Hand und erfüllt die Träume aller zeichnenden iPad-Nutzer. Alle anderen iPad-Styli erreichen gegen den Apple Pencil maximal das Prädikat “nett”. Das war ganz speziell meine große Hoffnung, welche sich trotz vorsichtiger Skepsis komplett erfüllt hat. Die Bedienung ist so genau und natürlich, dass man zeitweise vergisst ein elektronisches Gerät in den Händen zu halten.

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Das iPad Pro im Vergleich zur aktuellen mobilen Konkurrenz:

Sowohl die Microsoft Surface´s als auch die Wacom Companion´s habe ich nach kurzer Nutzungszeit wieder abgegeben. Sie waren leider nur “gut” (im Verhältnis zum hohen Preis). Zum einen gibt die Bedienung bei 12″ oder 13″- Bildschirmen mit Windows-Desktop-Programmen (noch) keine gute Figur ab. Die Bedienelemente werden mit steigender Bildschirmauflösung unfassbar klein und fitzelig. Sicher, Photoshop auf einem Tablet zu nutzen ist dadurch möglich – die Nutzererfahrung für mich war jedoch zweitklassig. Der Stift beim Surface war in der Druckkurve sehr unschön und eignete sich nicht wirklich zum richtigen Zeichnen mit “Gefühl”. Bei Wacom´s Companion liegt bei der Stiftbedienung die unschöne Wahrheit an dem zum Rand hin viel zu groß werdenden Versatz von Stiftspitze zu Bildschirmspitze. Da wird bereits das Treffen der Bedienelemente eine kleine Herausforderung. Da sowohl ein Surface als auch ein Companion mit vernünftigem Prozessor und passender SSD jenseits von 1500€ liegen, war die jeweils nicht perfekte Stiftbedienung zum Malen und Zeichnen bereits ein Ausschlusskriterium für mich. Weitere große Unterschiede zum iPad Pro: Lüfter, Gewicht und Akkulaufzeit. Das iPad Pro kommt trotz seiner unglaublichen Leistung ohne Lüfter aus! Auf dem Sofa, in ruhiger Umgebung, abends im Bett – es gibt kühltechnisch nicht einen Laut von sich. Sowohl das Surface als auch das Wacom Companion schalten bei Bildbearbeitung oder Zeichenprogrammen die Lüfter an – beim Surface ist das ein unangenehmes Rauschen, beim Companion ein relativ lautes Blasen. Während das Surface mit 800g nur wenig mehr wiegt als das iPad Pro, schlägt das Companion mit einem Gewicht von 1,7 kg zu. Bei der Akkulaufzeit legt Apple bei intensiver Nutzung in der Praxis beim iPad Pro mit ungefähr 10h vor, das Surface landete bei etwa 6,5h und das Companion kam auf ca. 4,5h. Zu beachten ist außerdem, daß Surface und Companion mit Windows 8 oder 10 laufen. Dadurch steht einem die ganze Welt der Windows-Programme offen, allerdings sind speziell an die Geräte angepasste Programme Mangelware. Dem iPad Pro stehen dafür die angepassten Apps für die Stiftbedienung und auch der riesige Fundus der *normalen* Apps zur Verfügung. Programme wie Affinity-Photo oder Photoshop lassen sich natürlich nicht installieren – dafür gibt es allerdings einen kleinen Trick bzw. eine App, diese doch auf dem iPad Pro nebst Stiftbedienung zu nutzen (siehe Ende der Kolumne). Jeder Interessierte muss letztlich nach seinen persönlichen Prioritäten und seinem Geldbeutel entscheiden, welches Gerät die eigenen Bedürfnisse am Besten deckt. Wer die Einschränkungen von IOS in Kauf nimmt bzw. in sein Kalkül einbezieht, bekommt mit dem iPad Pro ein ultramobiles, lautloses und sehr leistungsfähiges Stück Hardware in die Hand, welches der Kreativität im Prinzip keine Grenzen mehr setzt.

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Wie eingangs erwähnt werden Affinity-Designer und Affinity-Photo in Zukunft statt für OSX auch für IOS erscheinen. Das wird möglicherweise ein weiterer großer Schub für das unterschätzte IOS-Betriebssystem, vielleicht sogar ein Paradigmenwechsel. Branchenführer Adobe bietet schon heute erstklassige Apps an, welche mit dem iPad Pro eine ganz neue Nutzererfahrung bringen. Weitere Hersteller schlafen ebenfalls nicht – auch Procreate 3 von Savage Interactive, Paper von FiftyThree und andere sind die verfügbare Gegenwart auf dem iPad Pro. Man spürt förmlich, wie etwas beginnt zu wachsen und zu gedeihen – die neuen Möglichkeiten sind riesig und befinden sich gerade erst am Anfang.

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Für wen macht das iPad Pro Sinn?

Wer das nötige Kleingeld hat, bekommt ein erstklassiges Mediengerät für Spiele, Musik, Filme/Netflix und mehr. Auch Office, Notizen und Internet profitieren merklich von der Größe des Gerätes. Fotos auf einem flachen Device in A4 präsentieren zu können ist ein Augenöffner. Im Gegensatz zum Macbook kann man Bilder im Hochformat nun ebenfalls in voller Pracht präsentieren – durch eine einfache 90 Grad-Drehung des iPads. Die Zeichen-und Malfähigkeiten mit dem Apple Pencil werden den geneigten Nutzern sicher noch viele Stunden kreative Freude bereiten. Der Apple Pencil gibt dem iPad Pro das zusätzliche Stück Magie – als mobiles Zeichenbrett überzeugt das Duo auf ganzer Linie.

Pro und Contra:

  • + angenehm groß und im Verhältnis dazu leicht
  • + lautloses Arbeiten
  • + zukunftssichere Leistungsreserven (Ram, Prozessor)
  • + erstklassige Lautsprecher
  • + großer, heller, scharfer Bildschirm
  • + mögliches Hochkant-Format
  • + Fotos! Bilder! Filme! Spiele! Bücher!
  • + der Apple Pencil!
  • + Foto-, Zeichen-, Office-Apps
  • + Splitscreen (2 Apps nebeneinander ausführen)
  • + langes 2m Lightning-Kabel beiliegend
  • + lange Akkulaufzeit
  • – Preise für Zubehör sehr hoch
  • – Smart-Keybord bisher nur mit amerikanischem Layout (nicht getestet)
  • – aktuell lange Lieferzeiten für den Apple Pencil

Affinity-Geheimtip:

affined ipad pro

Affinity Photo am iPad Pro mit Stiftbedienung? Ja, das geht! Hier das Rezept:

  • 1 Mac / Macbook
  • 1 iPad Pro
  • Lightning > USB oder Wlan-Verbindung
  • kostenpflichtige IOS-App “Astropad”

 

Auf dem Mac die Software von der Astropad-Website kostenlos laden und starten. Auf dem iPad die App “Astropad” ausführen und die beiden Geräte über Wlan oder ein Lightning-USB-Kabel verbinden. Das iPad spiegelt jetzt den Mac und alle OSX-Programme sind komplett über das iPad und mit dem Apple Pencil bedienbar. Für Photoshop gibt es bereits eine kleine Shortcutleiste, welche ein- und ausgeblendet und an andere Programme wie Affinity-Foto oder Affinity-Designer angepasst werden kann. Astropad wurde von ehemaligen Apple-Ingenieuren entwickelt und ist ebenso funktionell wie selbsterklärend einfach in der Anwendung.

Ausblick auf die nächste Kolumne:

Da bis zum Erscheinen der Affinity-Apps für IOS noch einige Zeit ins Land gehen wird, beschäftigt sich die nächste Kolumne mit den bisher vorhandenen Mal- und Zeichen-Apps für das iPad Pro.

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